Der Windpark Söhrewald/Niestetal mit seinen sieben Windanlagen und einer PV-Freiflächenanlage lieferte in seinem ersten vollständigen Geschäftsjahr Erträge deutlich über den Prognosen. Die Grafik zeigt die an der Söhrewald/Niestetal GmbH & Co.KG (WSN) beteiligten Partner (Grafik: WSN GmbH).

Der Windpark Söhrewald/Niestetal mit seinen sieben Windanlagen und einer PV-Freiflächenanlage lieferte in seinem ersten vollständigen Geschäftsjahr Erträge deutlich über den Prognosen. Die Grafik zeigt die an der Söhrewald/Niestetal GmbH & Co.KG (WSN) beteiligten Partner (Grafik: WSN GmbH).

23.08.2016

Erster nordhessischer Bürgerwindpark mit sehr gutem Ergebnis

Kassel, 23. August 2016. In seinem ersten vollständigen Betriebsjahr hat der Windpark Söhrewald/Niestetal (WSN) die Erwartungen deutlich übertroffen: „Wir hatten ein außergewöhnlich gutes Windjahr. Die fünf Windkraftanlagen im Söhrewald und die zwei im Niestetal sowie die dortige PV-Freiflächenanlage haben 57 Millionen Kilowattstunden erzeugt. Geplant waren 45 Millionen kWh“, erklärte Lars Rotzsche, einer der beiden Geschäftsführer der Windpark-Betreiberin Söhrewald/Niesetal GmbH & Co.KG.

 

Der Windpark übertraf im ersten Gesamtbetriebsjahr das geplante Ergebnis nach Steuern von 330.000 Euro mit 1,267 Millionen Euro deutlich. Bereits 2016 und damit ein Jahr früher als vorgesehen konnte so den elf Gesellschaftern des Windparks, darunter vier Bürgerenergiegenossenschaften, zwei Kommunen und fünf kommunal geprägten Energieversorgungsunternehmen, eine Dividende von insgesamt 500.000 Euro ausgeschüttet werden. Zusätzlich ergibt sich eine Gewerbesteuerzahlung der WSN an die Kommunen Niestetal, Söhrewald und Kassel für das Jahr 2015 über 300.000 Euro.

 

WSN-Geschäftsführer Markus Jungermann zeigte sich mit dem Resultat ebenfalls zufrieden: „Es werden auch windschwächere Jahre kommen. Dieses sehr gute Geschäftsjahr zu Beginn des Betriebes bildet dafür ein solides Fundament. Die WSN ist ein tolles Beispiel regionaler Wertschöpfung.“

 

Das Ergebnis untermauere die Anfang 2016 veröffentlichte Studie der Universität Kassel und des IdE Institut für dezentrale Energietechnologien. Beide hatten darin aufgezeigt, dass ein von regionalen Akteuren unter Beteiligung kommunaler Partner entwickelter Windpark die regionale Wertschöpfungskette fast achteinhalb Mal mehr stärke als ein Windpark ohne diese Beziehungen.

 

Bei dem Standort in Söhrewald/Niestetal handelt es sich um den ersten Bürgerwindpark, der von der Städtische Werke AG projektiert und gebaut wurde und nun betrieben wird. Erklärtes Ziel des Unternehmens war von Beginn an, bis zu 74,9 Prozent der Anteile an dem Projekt abzugeben. Bevorzugte neue Eigentümer sollten nordhessische Bürger und kommunal geprägte Akteure werden. Bereits im Dezember 2014 hatte das Unternehmen rund 52 Prozent an die drei Bürgerenergiegenossenschaften Kassel & Söhre eG, DEIN Niestetal eG und die  EnergieGenossenschaft Kaufunger Wald eG, die drei Stadtwerke Eschwege, Witzenhausen und Bad Sooden-Allendorf sowie die Gemeindewerke Lohfelden abgetreten.

 

Seit September 2015 sind durch die weiteren Beteiligungen der Waldhessischen Energie-genossenschaft aus Wildeck, der Gemeinde Fuldabrück sowie der Thüga Erneuerbare Energien nahezu drei Viertel der Anteile an kommunale Eigner abgegeben, die Städtische Werke AG hält noch 25,2 Prozent. Die fünf Windenergieanlagen am Standort Söhrewald sind seit Dezember 2013 in Betrieb, die zwei bei Niestetal seit Februar 2014. Betriebsbeginn der PV-Freifläche am Sandershäuser Berg war im September 2012. Der erzeugte Strom wird überwiegend in das Kasseler Netz eingespeist.